Die Struktur des Bezirks ist schwer zu fassen: Wie ein Tortenstück reicht er vom vorstädtisch-ländlichen Rand bis ins unmittelbare, pulsierende Zentrum der Hauptstadt. Dementsprechend der Facettenreichtum des touristischen Angebots: Gediegen im Britzer Garten oder dem Schloss & Gutshof Britz, quirlig und szenig in den urbanen Kiezen und Quartieren. Neukölln ist dabei einerseits ein Spiegelbild Berlins und andererseits ein echtes „Original“. Wie passt diese Gemengelage unter einen Hut?
Im Rahmen des Tourismuskonzepts für Berlin-Neukölln, das tourismus plan B in Zusammenarbeit mit der Cima Beratung + Management erstellt, wird auf Basis einer umfassenden Analyse des gegenwärtigen touristischen Angebots eine zukunftsfähige, nachhaltige und damit der Stadtverträglichkeit zuträgliche Strategie der künftigen Ausrichtung auf Grundlage zahlreicher Gespräche mit Expert*innen sowie einem übergreifenden Workshops mit örtlichen Akteur*innen entwickelt. Zur Umsetzung dieser Strategie dient das Handlungskonzept, in dem die notwendigen Maßnahmen detailliert ausgearbeitet sind.
Das finale Konzept nimmt dabei die wesentlichen Grundzüge der zukünftigen gesamtstädtischen Strategie aus dem Berliner Tourismuskonzept 2018+ auf und adaptiert diese für die spezifische Situation im Bezirk Neukölln.
Im zweiten Schritt rückt das Thema Stadtverträglichkeit noch stärker in den Fokus. Ein Blick in die Tagespresse zeigt: Die Touristen sind schon lange da und verursachen in manchen Kiezen bereits Be- und Überlastungserscheinungen, das Lebensumfeld der Anwohner*innen direkt betreffen. Für die zukünftige Entwicklung Neuköllns ist es daher unabdingbar, alle Akteur*innen – insbesondere Anwohner*innen und unmittelbar Betroffene – an der zukünftigen Entwicklung des Tourismus in Neukölln zu beteiligen. Auf Basis einer Bestands- und Problemanalyse werden dafür geeignete Instrumente für zukünftige Partizipationsverfahren identifiziert und herausgearbeitet.